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Messsuchergame durchgespielt - das 135mm APO-Telyt

  • Autorenbild: Sven Edel
    Sven Edel
  • 5. Okt. 2024
  • 4 Min. Lesezeit


Als M-Fotograf und Inhaber einer Jahreskarte für den örtlichen Zoo, namentlich den Zoo Neuwied, stellt sich irgendwann unweigerlich die Frage, wie weit man mit dem Messsucher gehen kann. Im M-Objektivportfolio bekanntermaßen bis 135mm, denn dies ist die längste dafür angebotene Brennweite, möchte man nicht gerade auf ein älteres 200er mit externem Sucher gehen. Und die Frage danach, wie weit man gehen kann, ist hier wortwörtlich zu verstehen, denn wenn man sich so durch YouTube und diverse Blogs und Tests sieht und liest, trifft man immer wieder auf eine Aussage, die so oder so ähnlich lautet:


Der Messsucher eignet sich vor allem für 28 - 50mm, darunter muss man schätzen und darüber braucht man sehr gute Augen oder ein sehr gutes Gefühl für den Messsucher, am besten beides. Irgendwie erträglich und machbar seien noch 90mm, aber die schon nur mit viel Ausschuss. Und für Brillenträger werden sogar aus der Untergrenze von 28mm 35mm, da man die äußersten Rahmenlinien nicht sieht, wenn die Brille davor sitzt.


Ja ja, bla bla. Dem muss ich, zumindest was die langen Brennweiten angeht, vehement widersprechen. Schon mit dem 90mm APO Skopar von Voigtländer hatte ich eine gute Trefferquote. Klar, es sind schonmal eher Bilder unscharf als mit dem 28er Elmarit, aber im Großen und Ganzen sind die Bilder scharf. Und auch das gehört zur Wahrheit: man muss natürlich ein wenig trainieren 💪🏻 Neben dem Training, das ich gerne und viel wahrnehme, ist es aber auch dem genialen Fokussystem des Objektives geschuldet, dass der Ausschuss überschaubar ist. Mit anderen Worten: das 135er lässt sich sehr sauber und damit treffsicher fokussieren!


135mm auf der M - für Viele zum Weglaufen


Nun stellt sich die Frage nach dem allgmeinen Anwendungsbereich. Für mich selbst ist das 135er APO ein Spezialist, der so gut wie ausschließlich in Zoos zum Einsatz kommt, selten noch bei Wanderungen, sprich für Landschaften.


135mm schreien natürlich nach formatfüllenden Porträts. Ob es allerdings auch ein tolles Porträtglas ist, würde ich mal mit einem ? beantworten, da das APO eine außergewöhnlich hohe Schärfe hat und alle Unreinheiten und Unebenheiten knallhart hervorhebt. Nicht gerade das, worüber sich Models klassicherweise freuen 😅 Oder eben nach einem Weichzeichner in der Post schreit...


Da meine Models von Natur aus fotogen und natürlich schön und ihre Bilder betreffend wenig kritisch sind, hier mal ein paar Exemplare, die in den Zoos von Köln und Neuwied entstanden sind:


Zoo Neuwied - Pfau

das Wappentier der Stadt Neuwied


Zoo Köln - Flamingos

der Vordergrund wird schön isoliert


Zoo Köln - dieser Tucan war direkt hinter dem Gitter, das zwar nicht vollständig - aber doch sehr gut - ausgeblendet werden konnte


Zoo Neuwied - müder Gepard

ähnliche Bildwirkung wie zuvor im Kölner Zoo, wobei der Zaun eine grobere Struktur aufweist und der Abstand zwischen Zaun und Gepard etwas weiter war


Zoo Köln - Seehund

hier hat jemand Kohldampf 🍴


Dieses Bild des Seehunds war eine Herausforderung und das Ergebnis ein Glückstreffer. Wie man am Hintergrund sehen kann, gab es keine Punkte zum abgrenzen des Hauptmotivs und auch der Seehund selbst, mit seinen runden Formen machte es schwierig einen Punkt zu finden, den man zum Überlappen des Mischbildes nutzen konnte. Im Ergebnis habe ich mich an der Nase orientiert. Neben dieser Schwierigkeit hat sich der Seehund nicht gerade mit ruhigen Bewegungen ausgezeichnet (da das Mittagessen anstand). Diese Kombination aus unklarem Fokuspunkt und schnellen Bewegungen machte es zu einer echten Herausforderung ein scharfes Bild zu bekommen. Geklappt hat es dann doch, wie eingangs erwähnt aber ganz sich mit einer Portion Glück.


Die Bilder, die ich bis hierhin gezeigt habe, sind allesamt mit der Leica M10 entstanden, also einer digitalen M. Oder anders formuliert, mit einer Kamera, mit der man im Liveview auch mal gerade das Ergebnis kontrollieren kann.


Als Beweis, dass das 135mm vollumfänglich nutzbar ist, folgen hier noch ein paar Bilder auf Film, also ohne Netz und doppelten Boden aufgenommen.


Und hier kann man wohl sagen: wenn man scharfe Bilder mit 135mm auf Film hinbekommt und das bei sich bewegenden Motiven, dann hat man das Messsuchergame wohl durchgespielt und den Endboss besiegt. Diesem Bild folgend ist klar, der Endboss steht an, wie der Name schon sagt, am Ende des Spiels, also nach vielen Stunden des Zockens und einem sich allmählichen Annähern an den finalen Schwierigkeitsgrad. Und genau so klappt es dann auch mit 135mm. Versucht es und lasst euch mit tollen Bildern belohnen!


Bad Ems auf Kodak Portra 400

dank 135mm komprimierender Effekt


Zoo Neuwied - Tiger

hier hat sich der Tiger auf mich zubewegt, sodass eine ständige Fokuskorrektur bis zum gewünschten Bild nötig war

(Leica MP mit Kodak Portra 800)


Zoo Neuwied - Erdmännchen

wer Erdmännchen mal gesehen hat, weiß, dass diese sich auch in dieser überwachenden Position immer wieder schnell bewegen

(Leica MP mit Fuji Color 400 H)



Hier noch ein abschließender Vergleich von M10 und MP:

Aussicht von daheim - der Herbst ist da und der traumhafte Nebel auch wieder

(Leica M10)


und noch einmal das gleiche Motiv auf Film

(Leica MP und Ilford Pan 100)



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